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Witterungsbedingter Anstieg der Arbeitslosigkeit in Niederösterreich Ende Jänner

09. Februar 2017

Mit der Beschleunigung der Beschäftigungszunahme im Jahr 2016 verlangsamte sich der Anstieg der Arbeitslosigkeit in Niederösterreich von +4.914 im Jahr 2015 auf +1.329 im abgelaufenen Jahr. Nach einer moderaten Belebung der Konjunktur stellt sich die Arbeitsmarktlage in Niederösterreich im Jänner 2017 wie folgt dar:

o) Arbeitskräfteangebot weiter steigend
o) Stabile Beschäftigungsentwicklung mit Höchstständen
o) Bestandsplus von 2,4% bei den vorgemerkten Arbeitslosen
o) Leicht steigende Arbeitslosenquote (0,1%-Punkte) gegenüber dem Vorjahr
o) Konstant unter dem Vorjahresniveau liegende Jugendarbeitslosigkeit
o) Deutliches Plus an gemeldeten offenen Stellen und Lehrstellen

Die Beschäftigung nimmt zwar nach wie vor deutlich zu (zuletzt im Dezember um über 7.600 Personen), sie kann aber den Anstieg des Arbeitskräftepotenzials nicht vollständig aufnehmen. „Zusätzliche Arbeitsplätze entstehen dabei vor allem im Dienstleistungsbereich, sodass der langjährige Trend der Ausweitung der Teilzeitbeschäftigung heuer weiter anhalten wird“, analysiert AMS-Chef Mag. Karl Fakler die Arbeitsmarktsituation zu Jahresbeginn.

Gute Beschäftigungssituation:
Niederösterreich hat im Jänner mit rund 579.000 den höchsten Beschäftigungsstand, der jemals in diesem Monat gezählt wurde. Insgesamt waren in Niederösterreich mit durchschnittlich 596.961 Personen (+1,5%) noch nie so viele Personen unselbständig beschäftigt wie im abgelaufenen Jahr.

Ein besonders starkes Beschäftigungsplus gab es in der Altersgruppe 50-Plus mit 5,1%. Vom Beschäftigungszuwachs können derzeit Männer (+1,5%) stärker profitieren als Frauen (+1,2%).

Geringer Anstieg der Arbeitslosigkeit in Niederösterreich im Jänner:
Die gestiegene Nachfrage nach Arbeitskräften reichte aber – im Gegensatz zu anderen Bundesländern – auch im Jänner nicht aus, um einen – wenn auch nur geringen – Anstieg der Arbeitslosigkeit zu verhindern:

In Niederösterreich standen Ende Jänner infolge der extremen Witterung 74.176 Arbeitslose beim AMS in Vormerkung, das sind um 1.723 mehr als im Jahr davor (+2,4%). Dieser Umstand ist zum Großteil auf witterungsbedingte Faktoren zurückzuführen. So stieg die Arbeitslosigkeit beispielsweise in den Bauberufen um 505 (oder 5%) auf 10.624 Personen.

Die Arbeitsmarktentwicklung in Nieder- und Oberösterreich ist in Summe somit ungünstiger als in den restlichen Bundesländern. Saisonbedingt trifft der Zuwachs der Arbeitslosigkeit derzeit vermehrt Männer (+1.220 oder 2,7%), bei den Frauen stieg sie um 503 (od. 1,9%).

Die Zahl der arbeitslos vorgemerkten Jugendlichen ist im Vorjahresvergleich um erfreuliche 6,7% gesunken (absolut -613), die der Älteren (50-Plus) hingegen um 9,7% gestiegen.

Für gesundheitlich beeinträchtigte Personen (mit einem Anstieg der Arbeitslosigkeit um 12,2% gegenüber dem Vorjahr) und für Personen mit keiner oder geringer Qualifizierung bleibt die Arbeitsmarktlage nach wie vor besonders schwierig. So entfallen 49% des Anstieges der Arbeitslosigkeit auf diese Personengruppe (plus 838 Personen).

Die Zahl der AMS Niederösterreich Schulungsteilnehmer ist ebenfalls gestiegen (um 897 auf 10.420). In Summe ergeben sich damit 84.596 Jobsuchende, die entweder arbeitslos vorgemerkt oder in Schulungsmaßnahmen des AMS sind (+3,2%).

Positive Entwicklung am Stellenmarkt:
Die positive Entwicklung hat sich auch im Jänner weiter fortgesetzt: Sowohl der Bestand (+50,1%) als auch die Zugänge (+27,6%) liegen sehr deutlich über den Vergleichswerten des Vorjahres. Ebenso ist die Zahl der gemeldeten offenen Lehrstellen gestiegen: 37,9% (bzw. +103) mehr offene Lehrstellen als im Vorjahr.

Was bedeutet das für das AMS Mistelbach im Jänner 2017:
„Die Zahl der Arbeitslosen im Bezirk liegt im Jänner bei 3.165 Personen, dies ist auf auch bei uns auf witterungsbedingt, da noch sehr viele Bauarbeiter aktuell bei uns vorgemerkt sind“, bemerkt die Leiterin des AMS Mistelbach Marianne Bauer. Aufgrund des Wechsels der Stadtgemeinde Gerasdorfs zu Korneuburg und somit ca. 400 Arbeitslosen, scheint die Arbeitslosigkeit im Bezirk zwar gesunken zu sein, dies kann man aber durch eine Spezialauswertung, bei der bereits für 2016 Gerasdorf heraus gerechnet wird, wiederlegen. „Ein Erfolg ist auf jeden Fall, dass bei der Zahl der sofort verfügbaren offenen Stellen, trotz der Betreuung der Gerasdorfer Betriebe von Korneuburg seit 1. Jänner 2017, eine Steigerung erzielt werden konnte“, betont Marianne Bauer, die Leiterin des AMS Mistelbachs.

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