Gleich direkt:

Hauptinhalt:

„WO[MAN] & WORK“: Nach der Babypause gut informiert und kompetent zurück in den Job!

Foto zur Verfügung gestellt (v.l.n.r.): Sabine Kießling (Bezirkshauptmannschaft), Eva Steinmayer (Frauen für Frauen), Grit Geldner (FiT), David Reiff und Rudolf Westermayer (beide AK), Marianne Bauer (AMS), Helmut Langer (NÖGKK), Veronika Kohzina und Sabine Steininger (beide AMS), Manuela Stöger (Volkshilfe), Martina Dorn und Maria Schuckert (beide Hilfswerk) sowie Bianca Silhacek (Tagesmutter)

06. Juni 2019

In Kooperation mit der Arbeiterkammer Niederösterreich veranstalteten am Donnerstag, dem 23. Mai, die 22 AMS Geschäftsstellen in Niederösterreich unter dem Titel „WO[MAN] & WORK“ einen Info-Tag für Frauen und Männer, die sich nach einer familiär bedingten Unterbrechung des Berufslebens wieder in Richtung Arbeitsmarkt orientieren. „Die sich rasant verändernde Arbeitswelt und die zunehmende Digitalisierung stellen eine enorme Herausforderung dar. Zugleich eröffnet die stabile Arbeitskräftenachfrage der niederösterreichischen Unternehmen Wiedereinsteigern attraktive berufliche Ein- und Aufstiegschancen. Passende Qualifikation ist hier der entscheidende Faktor. Eine kompetente Beratung und eine zielgerichtete Vorbereitung auf den beruflichen Wiedereinstieg sind daher besonders wichtig“, lädt der Landesgeschäftsführer des AMS Niederösterreich Sven Hergovich, ein, die Angebote des Wiedereinsteiger-Info-Tages zu nutzen.

In Mistelbach informierten und berieten die Experten des AMS, der Arbeiterkammer, der regionalen Frauenberatungsstellen und von anderen Institutionen wie der NÖ Gebietskrankenkasse, der Bezirkshauptmannschaft, der Volkshilfe, des Hilfswerkes und der Beratungsstelle FiT die „WO[MAN] & WORK“-Besucher. „Themen waren Arbeitsmarkt und Jobsuche, Aus- und Weiterbildung, Kinderbetreuung, finanzielle Leistungen und vieles mehr“, so Marianne Bauer, Leiterin des AMS Mistelbach.

Konstante Arbeitslosenzahlen bei Frauen, aber weiter steigende Arbeitsaufnahmen!
Ende April waren 2.047 Personen beim AMS Mistelbach arbeitslos gemeldet, 971 von ihnen waren Frauen. Im Jahresvergleich ist die Zahl der arbeitslosen Mistelbacher mit 1,3% beinahe unverändert geblieben, während bei Männern der Rückgang immerhin 4,2% betragen hat.

Von Jänner bis April haben bereits 408 arbeitslose Frauen in Mistelbach den Wiedereinstieg ins Berufsleben geschafft. Das sind 16 oder 4,1% weniger als im selben Zeitraum des Vorjahres. Bei Männern ist die Zahl der gelungenen Wiedereintritte ins Erwerbsleben um 2,1% (auf 1.161) gesunken. „Hier spielt natürlich der saisonale Effekt eine Rolle. Es ist aber deutlich zu erkennen, dass die niederösterreichische Wirtschaft großen Bedarf an Fachkräften hat“, weiß Marianne Bauer.

Wiedereinstieg nach der Babypause: +6,1% seit Jahresbeginn
Die Zahl der Frauen, denen nach der Babypause die Rückkehr in den Arbeitsmarkt gelingt, legt weiter zu. Von Jänner bis April haben 52 dieser Frauen, die beim AMS in Mistelbach vorgemerkt waren, den Wiedereinstieg ins Berufsleben geschafft. Das sind um 6,1% mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Hinzu kommen noch sechs Männer, denen nach der familiär bedingten Unterbrechung der Berufslaufbahn die Rückkehr ins Erwerbsleben gelungen ist. In Summe waren Ende April dieses Jahres 217 Wiedereinsteiger (davon 36 Männer) beim AMS Mistelbach arbeitslos vorgemerkt.

Breitgefächertes Angebot für einen erfolgreichen Berufseinstieg:
Um Frauen den Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt zu ermöglichen, setzt das Arbeitsmarktservice folgende Schwerpunkte: maßgeschneiderte Unterstützung beim Berufseinstieg nach der „Familienpause“, Förderung von hochwertiger Aus- und Weiterbildung sowie Genderbudgeting:

Mit Kompetenz zurück ins Berufsleben:
Ein maßgeschneidertes Seminarangebot für Wiedereinsteiger bietet das AMS mit 12-wöchigen halbtags geführten Kursen „Wiedereinstieg mit Zukunft“. Heuer haben rund 730 Niederösterreicherinnen Gelegenheit, ihre berufliche Zukunft neu zu planen, sich auf den Wiedereinstieg in der Gruppe mit „Gleichgesinnten“ gut vorzubereiten und jenen Job zu finden, der zu ihnen passt.

Mit den niederösterreichweit eingerichteten Frauenberufszentren steht jobsuchenden Frauen ein maßgeschneidertes Programm zur Perspektivenentwicklung zur Verfügung. Das Angebot umfasst sowohl Einzelberatung als auch Coachings und Workshops in Gruppen. Das AMS Niederösterreich rechnet damit, dass auch heuer etwa 3.700 Frauen dieses Angebot nutzen werden. Im Vorjahr erhielten die Frauenberufszentren von den Teilnehmerinnen die hervorragende Gesamtbewertung von 1,22 auf einer 6-teiligen Skala.

Hochwertige Ausbildungen mit Lehrabschluss:
2019 stehen jobsuchenden Niederösterreichen insgesamt 3.634 Ausbildungslätze für hochwertige Fachausbildungen, mit Lehrabschluss oder Zertifikat zur Verfügung. 1.662 dieser Ausbildungsplätze sind ausschließlich für Frauen reserviert.

Das Programm FiT – Frauen in Handwerk und Technik – beinhaltet ein umfassendes und auf den individuellen Bedarf ausgerichtetes Beratungs- und Kursangebot mit dem Ziel, Frauen eine Ausbildung bis hin zum Lehrabschluss in einem handwerklich-technischen Bereich oder sogar ein entsprechendes Fachhochschulstudium zu ermöglichen. Im Jahr 2019 stehen in Niederösterreich für 1.300 Frauen Kursplätze im FiT-Programm zur Verfügung. Über 300 Frauen können dann im Anschluss eine zertifizierte Ausbildung im Bereich Handwerk und Technik absolvieren.

Mit der punktgenauen Qualifizierung bietet das AMS Niederösterreich jobsuchenden Frauen eine besondere Form hochwertiger Ausbildung. Nach einer Vorqualifizierung im FiT-Programm absolvieren die Teilnehmerinnen eine Ausbildung in einem „nicht-traditionellen“ Lehrberuf. Die Praxis erwerben sie in einem konkreten Unternehmen, wo sie nach der zweijährigen Ausbildung in der Regel fix beschäftigt werden.

Genderbudgeting großgeschrieben!
Obwohl im Jahresdurchschnitt 2018 der Anteil der arbeitslos vorgemerkten Frauen „nur“ 44,8% ausmacht, hat das AMS Niederösterreich 52% aller finanziellen Mittel der aktiven Arbeitsmarktpolitik für Frauen bereitgestellt! „Wir werden auch in diesem Jahr mindestens 50% der zur Verfügung stehenden Fördermittel für weibliche Jobsuchende reservieren“, erklärt AMS Niederösterreich-Chef Sven Hergovich.

Frauen am NÖ Arbeitsmarkt – Facts und Figures:
Gründe, warum es gilt, Frauen am Arbeitsmarkt zu fördern und zu unterstützen:
Frauenerwerbsquote steigt:
Die Erwerbsquote der Frauen in Niederösterreich (78,5%) liegt zwar weiterhin unter der der Männer, aber immerhin hat im Vergleich zu 2015 die Erwerbstätigkeit der Niederösterreicherinnen um 1,4%-Punkte zugenommen. In Mistelbach ist die Erwerbstätigkeit von Frauen um 0,1% gestiegen und er stehen mit Stand März 2019 14.607 Frauen in einer unselbständigen Beschäftigung.

Niedrigeres Einkommen:
Niederösterreicher verdienen im Schnitt um ein Drittel mehr als ihre Landsfrauen. Das Monatsbruttoeinkommen bei Männern in Niederösterreich lag bei 2.430,- Euro, bei Frauen bei 1.641 Euro. Das Einkommensniveau der Frauen war somit um beinahe ein Drittel (32,5%) geringer als das der Männer.

Schlechtere Ausbildung, weniger Jobchancen:
2018 hatten 43,5% aller arbeitslosen Frauen in Niederösterreich nicht mehr als den Abschluss der Pflichtschule vorzuweisen. Bei den Männern waren es „nur“ 40,5%.

Arbeitslosigkeit bei Frauen sinkt weniger stark als bei Männern:
Vom Rückgang der Arbeitslosigkeit profitierten Frauen in Niederösterreich mit einem Minus von „nur“ 7% (-1.778 auf 23.482 im Jahresdurchschnitt 2018) weniger als Männer (-11,4% oder -3.742 auf 28.996). In Mistelbach ist die Zahl der vorgemerkten Wiedereinsteigerinnen mit 183 im Jahr 2018 um 3% weniger als 2017. Im Jahr 2019 bisher mit 181 allerdings um 9,7% mehr als im Vergleichszeitraum 2018.

Beispiele, die zeigen, dass es für Frauen am Arbeitsmarkt auch „voran“ geht!
Ab 1966 – arbeitslose Frauen extra ausgewiesen:
Erstmals im Jahr 1966 hat die damalige Arbeitsmarktverwaltung bei ihren Aufzeichnungen Frauen und Männer differenziert ausgewiesen, indem die Arbeitslosenquote getrennt nach Frauen und Männern dargestellt wurde. Die Frauenarbeitslosenquote lag im Jahresschnitt 1966 bei 5,1%, die der Männer bei 1,7%.

Ab 2001: Frauenarbeitslosenquote geringer als die der Männer:
35 Jahre später – 2001 – lag die Frauenarbeitslosenquote mit 6% erstmals unter der der Männer (6,2%). Dieser Trend hat mit Ausnahme der Jahre 2007 (Frauen 6,4%; Männer 6,3%) und 2008 (Gleichstand mit 5,8%) bis ins letzte Jahr angehalten. Auch 2018 war in Niederösterreich die Arbeitslosenquote der Frauen mit 7,8% gleichhoch wie die der Männer.

Gender-Budgeting: Rund 50% des AMS-Förderbudgets ist für Frauen reserviert:
Das AMS Niederösterreich redet nicht nur von Frauenförderung, sondern betreibt diese sehr ernsthaft. Obwohl im Jahresdurchschnitt 2018 in Niederösterreich mit 55,2% mehr Männer (ohne Einstellzusage) als Frauen arbeitslos vorgemerkt waren, hat das AMS Niederösterreich 52% aller finanziellen Mittel aus dem Bereich der aktiven Arbeitsmarktpolitik für Frauen reserviert!

Fit fürs Berufsleben mit hochwertiger Ausbildung:
Im Jahr 2019 stehen niederösterreichweit 1.300 Kursplätze im FiT-Programm zur Verfügung. Über 300 Frauen können dann im Anschluss eine zertifizierte Ausbildung im Bereich Handwerk und Technik absolvieren.

Mehr Frauen starten beruflich wieder durch!
3.617 Wiedereinsteigerinnen haben im letzten Jahr eine Arbeit aufgenommen. Das sind um 8,7% mehr als im Jahr 2017. In Summe ist 31.363 arbeitslosen Frauen ist die Rückkehr ins Berufsleben gelungen. Das sind um 505 oder 1,6% mehr im Jahr 2017. In Mistelbach haben 134 Wiedereinsteigerinnen im letzten Jahr eine Arbeit aufgenommen. Das sind um 5% weniger als im Jahr 2017. In Summe ist 1.085 arbeitslose Frauen im Bezirk Mistelbach die Rückkehr ins Berufsleben gelungen, das sind um 2% weniger als im Jahr 2017. Im Jahr 2019 haben bereits 52 Wiedereinsteigerinnen ihre Arbeitslosigkeit mit einer Arbeitsaufnahme beenden können, das sind um 6,1% mehr als im Vergleichszeitraum 2018.

Zum Seitenanfang springen