13. August 2020
Seit dem historischen Höchststand der Arbeitslosigkeit im April hat sich der Anstieg im abgelaufenen Monat neuerlich gegenüber dem Vorjahr verlangsamt. Im Juli lag die Zahl der Arbeitslosen in Niederösterreich trotz des Schulschlusses mit 61.583 um 4,1% unter dem Vormonat, aber immer noch um 14.937 bzw. 32% über dem Niveau des Vorjahres. Damit verzeichnet Niederösterreich nach dem Burgenland den geringsten Anstieg aller Bundesländer. Rechnet man die Schulungsteilnehmer dazu, waren in Niederösterreich im Juli gegenüber dem Vorjahresmonat mit 68.920 um 14.095 oder 25,7% mehr Personen beim AMS Niederösterreich registriert (im April waren es noch 54%; Anm.d.Red.). „Die Steigerung bei den Arbeitsaufnahmen – im Juli waren es um 48% mehr als im Vorjahr – unserer Kundinnen und Kunden zeigt, dass sich die Entspannung der Krisensituation weiter fortsetzt. So konnten heuer mit knapp 60.000 Arbeitsaufnahmen um fast 9% mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres erreicht werden, bei den über 50-Jährigen sogar um über 11%“, erklärt der Landesgeschäftsführer des AMS Niederösterreich, Sven Hergovich.
Rückgang nach Geschlecht, Alter und Branchen:
Vom Rückgang der Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vormonat profitierten Frauen (-2,7%) nunmehr nicht mehr so stark wie Männer (-5,4%).
Nach Altersgruppen gab es bei den Jugendlichen aufgrund des Schulschlusses nur mehr ein Minus von 1,4% (im Vormonat waren es noch -16%) und bei den über 50-Jährigen ein Minus von 3,6%.
Nach Branchen wurden die stärksten Rückgänge gegenüber dem Vormonat mit -1.235 in der Beherbergung und der Gastronomie, in der Arbeitskräfteüberlassung (-449), in der Baubranche (-398) sowie im Handel (-351) verzeichnet.
Rückgang der Arbeitslosigkeit gegenüber Juni auch in allen Bezirken:
Gegenüber dem Vormonat ist die Arbeitslosigkeit auch Ende Juli in allen NÖ Bezirken weiter zurückgegangen. Am Stärksten waren die Rückgänge in den AMS Bezirken Horn (-11,3%), Scheibbs (-11%), Melk (-10,5%) und Waidhofen an der Ybbs (-9,7%).
Bei Personen mit ausländischer Staatsbürgerschaft (-1.003 oder -7% auf 13.320) sank die Arbeitslosigkeit (relativ) stärker als an als bei Inländern (-1.638 oder -3,3% auf 48.263). „Auch wenn die Arbeitslosenzahlen in sämtlichen Arbeitsmarktbezirken weiter sinken, werden uns die Folgen der aktuellen Wirtschaftskrise noch lange beschäftigen“, erklärt Hergovich.
Positive Signale auch am Stellenmarkt:
Die schrittweise Entspannung für den niederösterreichischen Arbeitsmarkt macht sich auch am Stellenmarkt bemerkbar: Die niederösterreichischen Betriebe haben dem AMS Niederösterreich im Juli mit über 5.100 freie Stellen um 5,6% mehr offene Stellen zur Besetzung gemeldet, wie im Vormonat. Insgesamt stehen dem AMS Niederösterreich somit 11.023 freie Stellen zur Besetzung zur Verfügung, um 463 (oder 4,4%) mehr als im Juni.
Mistelbach:
In Mistelbach hat sich die Situation am Arbeitsmarkt gegenüber dem Vormonat nicht so stark reduziert, dort waren es im Vormonat (2.651) um lediglich 25 Vorgemerkte mehr, als im Juli (2.626) dieses Jahres. Gegenüber dem Vorjahr bleibt der Anstieg um 33,2% sehr hoch.
„Bei den offenen Stellen können wir allerdings einen Zuwachs von 36 vermelden. Die Vermittlung ist wieder in vollem Gange und wir versuchen die passenden MitarbeiterInnen für unsere Betriebe zu finden“, weiß die Leiterin des AMS Mistelbach Marianne Bauer und ergänzt: „Die Steigerung bei den Arbeitsaufnahmen unserer Kundinnen und Kunden zeigt, dass sich die Entspannung der Krisensituation weiter fortsetzt. So konnten heuer mit 2.321 Arbeitsaufnahmen um fast 6% mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres erreicht werden. Bei den über 50-Jährigen waren es immerhin 2,7%!“